Auf die 12″ (7)

Posted on 25 April 2012

Dadurch das ich ja so zum Albumkäufer geworden bin, bin ich 12″s gegenüber so abgehärtet das ich auch mal frisch und frei behaupten kann das ich in diesem Jahr aus dem Tanzsektor auf so viel Rotz gestoßen bin wie schon lange nicht mehr. Tut mir wirklich Leid das aussprechen zu müssen liebe Labels, aber: Man muss echt nicht jeden Driss raus bringen, oder doch? Steht ihr unter so großem Druck das ihr euch noch nicht einmal die Mühe macht eure Demos gegenzuhören?
Hm, aber es gibt Hoffnung…

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Anthony Naples – Mad Disrespect EP (Mister Saturday Night Records)

Um meine eigene Laune direkt etwas zu stärken beginne ich einfach mal mit der Sensation des Monats. Keine Ahnung wer dieser Anthony Naples ist, wo plötzlich dieses mysteriöse aber exzellent organisierte Label Mister Saturday Night herkommt und wie zum Teufel solch eine Freshness noch aus der Detroit House Genre-Zitrone gepresst werden kann. Perfekter 3-Tracker.

 
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Daniel Bortz – Heal The World (Suol037)

13 EP’s in 5 Jahren sind ja schon mal kein so schlechter Schnitt. Allerdings kann ich mir durchaus vorstellen das da die ein oder andere Minimal-Gurke dabei war. Das man sich aber derartig routiniert zu solch einer tollen Platte berappeln kann ist schon bemerkenswert. Auf dem Berliner Label mit dem hübschen Artwork erobert dieser Herr Bortz bereits mit dem 1. Track mein Herz. Mit bedächtiger Langsamkeit hineingeschraubte Melodien und mit selbst eingesungenen Vocals zeugt von einem sympathischen Risikobewusstsein.

 
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Frank & Tony – 1 (scissor and thread fat 001)

Langsamkeit ist ein gutes Stichwort. Die ist derzeit ja schwer angesagt. Finden auch die Jungs von Scissor And Thread und bringen auf einem schwarzen Nichts eine gute Mischung aus Cosmic Disco und Deep House heraus. Da herrscht oft natürlich auch Hipster-Alert, dem man aber natürlich mit einem zünftigen „Ich war früher da als Ihr, Äätsch!“ entgegenwirken kann.

 
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VA – Slave To Luv (luv shack records 002)

Das Leipziger Label Luv Shack hat übrigens nichts mit dem Edit-Label Love Unlimited Vibes zu tun, auch wenn man sich das anhand der vielen Disco-Zitate denken könnte. Allerdings wird hier mehr aus dem Vorhandenen ein neues Gerüst gezimmert und das kann auch mal etwas progressiver und cluborientierter werden. Der B1 isset!

 
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Neurotron – A New Dawn (third wave black 009)

Vom ursprünglichen Self-Release Netartist hat sich das Dub-Tech Duo Neurotron mittlerweile gut im Vinyl-Sektor etabliert. Ihre Musik hat was Stehengebliebenes, wie es sich auch einst der überaus fleißige Jeff Bennett eingestehen musste. Allerdings empfinde ich das aus heutiger Sicht, wo alles ja so unglaublich cool und ami-mäßig klingen muss, als eine angenehme Retro-Kutschfahrt ins Jahr 2004. Hat was!

 
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Echo 106 – Winter Music (lux rec 08)

Cool und Ami-mäßig klingt auch diese Produktion aus der Schweiz. Allerdings mehr nach Synthesizer geschwängerten Electro/Techno/Bleep Acid. You know? Dürfte dem Kollegen Gehm sehr gefallen bzw. wahrscheinlich steht die Scheibe bereits daheim in der Plattenschrankwand. Düster, aufwühlend, analog. Aber vermutlich doch digital. *seufz*

 
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Wax – No. 30303 (wax30303)

Der Begriff Technopolka hat mir ja schon immer gut gefallen. Hier beim ersten Remixversuch der immer tollen Wax-Werke kommt das besonders gut zur Geltung. Der absolute „Schunkelprunk“ Schunkelprunk…wie geil ist das denn bitte? Tanzen Sie jetzt!

 
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Maan/Psyk – Trow (non series 003)

Techno kann so einfach sein. Nein, Techno MUSS so einfach sein. Rotzige Kick, schmale Hats, simple Chords die ein bisserl gefiltert werden dürfen, n‘ paar Breaks…feddich! Diese Split EP macht alles richtig und scheppert auf der B-Seite nochmal nen guten Acidkiller hinterher. Wie einst 1997…hach, toll!

 
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Robin Hirte – Nosferatu EP (truth trax 002)

Sicherlich war Robin Hirte so jemand der einem auf ner After Hour ne Frikadelle ans Ohr getextet hat, davon schwafelte wie abgefahren Ren & Stimpy Cartoons wären und das die Platte die gerade läuft klingt wie ein LKW-Fahrer mit Schluckauf und das die Blaue jetzt besonders gut knallen würde. Jedenfalls macht er eine Art von Techno wie ich ihn eigentlich nie mochte: Rumpelig, verpeilt und völlig Deutsch. Aber da wir 2012 haben und ja alles ach so cool ami-mäßig klingen muss…äh, ihr wisst schon. Verfickt geiler Killerscheiss. Hast du Teile?

 
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In diesem Sinne: Keep on Demos anhöring! rockin‘!
Auf die 12″ (1 – 6)


2 responses to Auf die 12″ (7)

  • Lux Rec sagt:

    Nix digital, alles 100% analog. Kann ich dir versichern! In einem Track gab’s noch eine nicht-analoge Synthiepart, welche die Jungs auf unseren expliziten Wunsch hin auch noch „analogisiert“ haben.

    Dominik
    Lux Rec

  • Tobi sagt:

    Vielen Dank für die Aufklärung! :)

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