Lena – Stardust
Posted on 17 Oktober 2012
Normalerweise würde ich jetzt zu Anfang irgendwelche augenzwinkernden Bemerkungen machen, wo ich ironisch gebrochen auf mein Verhältnis zur Künstlerin und ihrer neuen Platte eingehe.
Aber warum sollte ich eigentlich? Kann ich nicht einfach mal ganz normal über die dritte LP von Lena Meyer-Landrut schreiben ohne gleich albern und unsachlich zu werden? Das hat Stardust nämlich überhaupt nicht verdient.
Klar, ich liebe Lena. Beim ihrem ESC Sieg 2010 empfand ich größere Euphorie als bei der späteren Fußball WM. Ihre unkonventionelle Art mit den Medien umzugehen, die Abschirmung ihres Privatlebens und diese spitzbubenhafte Spritzigkeit sind die für mich die ausschlaggebenden Aspekte für meine Sympathie. Die Musik war vielleicht immer auch eher sekundär. Das lag mit Sicherheit auch daran das Lena bisher noch nie wirklich das machen konnte was sie wirklich wollte: Ihre eigene Musik schreiben.
Das solch ein Album so schnell kam kann man sicher verstehen. Der Hype ist abgeflaut und die bundesdeutsche Euphorie lange verflogen. Da muss der Nachschub gesichert sein. Aber das ist er jetzt ja auch. Und er überrascht selbst mich, der geglaubt hat das es vielleicht eine ganze „Nena-Dekade“ benötigt um sich von seiner Vergangenheit zu emanzipieren.
Stardust ist sogar noch mehr als das.
Wobei die titelgebende Single noch das schwächste Glied in einer Kette ausgesprochen wohlig warmer Popsongs ist.
Sämtliche Folgesongs überzeugten mich auf ganzer Linie und sind gnadenlose aber auch höchst abwechslungsreiche Ohrwürmer. Lena hüpft gut gelaunt zwischen Folk, Blues und hübsch überfrachtetem Mainstream Pop hin und her. Die Gute Laune Monster Mr. Arrow Key, Pink Elefant und Better News dürften jede entglittene Gartenparty retten. Aber auch die Balladen Day To Stay und Goosebumps überzeugen. Sogar ne gewisse „bitchigkeit“ bei ASAP verzeihe ich ihr.
Unterm Strich ist Stardust ein Schlag in die Fratze aller Kritiker, die seit 2 Jahren um den One Hit Wonder Totempfahl tanzen. Und das tut irgendwie verdammt gut. Da wollt ich nämlich schon immer mal reinschlagen!
Stardust erschien am 12. Oktober als CD (Foto rechts) auf Universal Music. Leider gibt es nur eine auf 1000 Stück limitierte Vinyl Edition (Foto links), die Dank einer Lena Signatur auf dem Frontcover bei Amazon und Discogs schon übelste Preiszüge angenommen hat. Hm, blöd!
Tracklist:
A1 Stardust (03:30)
A2 Mr. Arrow Key (03:33)
A3 Pink Elephant (03:35)
A4 Neon (Lonely People) (03:30)
A5 Better News (03:02)
A6 Day To Stay (03:55)
B1 To The Moon (03:28)
B2 Bliss Bliss (03:11)
B3 Asap (02:47)
B4 I’m Black (03:04)
B5 Goosebumps (03:39)
B6 Don’t Panic (02:27)
Release @ Discogs
Buy it on vinyl! (Limited Edition @ Amazon)
3 responses to Lena – Stardust
Leider erst spät wieder entdeckt.
Du sprichst damit nicht nur mir aus der Seele! Bin jetzt wirklich gespannt auf die 4. CD. Bis dahin hält sich Lena mit TV und vor allem Werbung ‚über Wasser‘ ;)
Wie treu Ihre Fans weiterhin sind, zeigte das MTV EMA Voting.
Ich liebe Lena auch :)
LEEEEEENNNNNA <3