James Blake – Overgrown
Posted on 10 April 2013
Was habe ich mich schon auf einen bösen Verriss vorbereitet. Wunderkind James Blake bringt sein zweites Album raus. 2 Jahre nach dem unbetitelten Paukenschlag der ganze Zeitschriften Redaktionen lahmlegte. Ich war damals heilfroh mal kurz in mich zu gehen, durchzuatmen und mal ganz genau hin zu hören. Dem kalten Hauch den Hypes bin ich geschickt ausgewichen und musste festgestellen das die Platte doch nicht soooo das Nonplusultra war.
Bei Overgrown habe ich schlimmes befürchtet und die ersten Snippets baten fast schon um Boshaftigkeit. Aber zum Glück hat sich meine Voreingenommenheit in Luft aufgelöst. Overgrown ist nämlich sehr sehr gut geworden.
Das hat zum einen damit zu tun das sich James Blake selber etwas mehr geöffnet hat. Seine Tracks haben die einstige Sperrigkeit abgelegt und lassen sämtliche IDM und Post-Dubstep Klischees verpuffen. Was geblieben ist ist hoch ambitionierte und äusserst dunkle Pop Musik die zu jeder Zeit Präsenz zeigt und sich für keinen Abgrund zu schade ist. Der ganz große Wurf dürfte die Zusammenarbeit mit RZA sein. Take A Fall For Me ist ein kleines Monster, welches mit einem derben Beat einem fies das Rückenmark kribbeln lässt. Ansonsten verlässt sich Blake immer gern auf die Doppelung seiner Stimme, deren temporäre Weinerlichkeit streckenweise vielleicht auch nerven kann, das aber immer irgendwie in das Gesamtbild passt. Die B-Seite des Albums ist in seiner trippigen Machart der schiere Wahnsinn.
Ich bin überrascht. Das bin ich gerne.
Overgrown erschien am 3. April als Doppel LP auf dem Polydor/UMG Ableger Atlas.
Tracklist:
A1 Overgrown
A2 I Am Sold
B1 Life Round Here
B2 Take A Fall For Me
B3 Retrograde
C1 Digital Lion
C2 DLM
D1 Voyeur
D2 To The Last
D3 Our Love Comes Back
Release @ Discogs
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