Langspielplatten Revue | Dezember 2013
Posted on 03 Januar 2014
Frohes Neues! …und wie man sieht war ich fleißig.
Das Jahr klang aus mit viel Hip Hop, ein wenig House und der perfekten Kaffeehaus Compi.
Let’s go!
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Awon & Phoniks – Return To The Golden Era
Wenn sich ein Album „Return to The Golden Era“ schimpft, kann der Künstler ja nicht allzu viel schlechtes im Schilde führen. Das tun die 2 mir völlig unbekannten Schlawiner Awon und Phoniks auch keineswegs. Ihr bescheidenes und höchst entspanntes Erstlingswerk scheut nicht die sympatische Nähe zu 90er Zitaten und verbirgt zu keiner Sekunde die tiefe Sehnsucht nach dem ehrlichen Raptrack. Die Beats sind aufregend unspektakulär und fühlen sich einfach gut und richtig an. Richtig tolle Platte!
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Return To The Golden Era erschien als 2×12″ am 6. Dezember auf Sergent. Der Bandcamp Release erfolgte bereits ein gutes halbes Jahr vorher.
Return To The Golden Era erschien als 2×12″ am 6. Dezember auf Sergent.
Tracklist:
A1 Midas Touch
A2 Champagne Laced
A3 Forever Ill ft. Dephlow & Tiff The Gift
B1 Street Saga
B2 Blinded by the Riches
B3 Blood In Blood Out
B4 Rule of the Gun ft. Dephlow
C1 40oz Wisdom Interlude ft. Pel
C2 Get Yours
C3 Move Back
C4 Black and Blue Interlude
D1 Correct Techniques
D2 Above Water
D3 Move Back (Phoniks Remix)
D4 Rule of the Gun ft. Dephlow (Phoniks Remix)
Discogs soon
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Luk&Fil – Brot ist essbares Holz
Bei Sichtexot braucht man mittlerweile keinerlei Sorgen mehr haben das diese Jungs ins Klo greifen würden. Haben sie das überhaupt schon mal…ähm, nein!
Luk&Fil’s Debüt „All That Glitter Ain’t Soul“ jedenfals hüpft mir immer noch wohlig warm im Ohr herum. Aber können die auch Sequel? Ja, können se! Überrascht?
Auf dem Nachfolger geht nahezu nichts schief. Die Beats sind quirlige kleine Wunder, die treffsicher durch die Synapsen schießen. Aber die eigentlichen Stars sind hier die klugen und höchst originellen Texte, die vor lauter Wortspielereien fast zu platzen drohen. Ganz im Sinne von „Ich hasse, also bin ich“. Ich liebe es!
Brot ist essbares Holz erschien als 2×12″ am 17. Dezember auf Sichtexot. Eine auf 300 Exemplare limitierte Sonderedition enthält zusätzlich eine Bonus 7″.
Tracklist:
A1 Intro
A2 Brot Ist Essbares Holz
A3 Beneidenswerter Bastard
A4 Johnny Greens Urschreitherapie (big man)
A5 Brechung
A6 Abhaken mit Eloquent
B1 Der Beat Den Es Nicht Gibt
B2 Der Track Den Es Nicht Gibt
B3 42
B4 Dadalama
B5 Dasfiktiveunersättliche Weib
B6 Taskmanager
C1 Johnny Greens Urschreitherapie (i don’t see)
C2 Link
C3 Exzesse Und Nachwehen mit Tufu
C4 MF
C5 Malcolm
D1 Nostalgierig
D2 Pupwhack mit Mio Mao
D3 Bowser
D4 Kofferpacken mit Dramadigs
D5 Outro
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Sicknature – Nature Of The Contaminated
Wem das alles zu müslimäßig und subversiv ist und wer noch zusätzlich den richtigen Bumms sucht, ist bei diesem freundlichen Dänen richtig. Sicknature ist ein Teil der Snowgoons Rapcrew und Solo mittlerweile bei Album Numero 4 angekommen. Zeit diesen Kerl mal näher zu betrachten. Sein neues Album ist beattechnisch gesehen sicherlich kein Meilenstein und Sicknature selbst keine Koryphäe des Sprechgesangs. Dennoch verkauft sich Kollege Smörebröd recht gut und verpackt seine catchy Tracks als wuchtige Hitgranaten. Partyretter of the month.
Nature Of The Contaminated erschien als Einzel-LP am 16.12. auf Goon MuSick.
Tracklist:
A1 Nature Of The Contaminated (Intro)
A2 Wild Nature
A3 Violent Rage ft Heavy Metal Kings (Ill Bill & Vinnie Paz)
A4 Puppet March
A5 Caged Freedom ft Hasan Salaam
A6 Chemical Disorder
B1 Behind The Backdrop
B2 Deceitful Industry ft Celph Titled
B3 Relentless Storm ft Diabolic, Side Effect, Aspects & Reef The Lost Cauze
B4 Loyalty Never Dies ft N.B.S. & A-Quil
B5 When Nature Strikes
B6 Heads In The Screen ft Søren Nico Adamsen & Dennis Post
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Farhot – Kabul Fire Vol. 1
So, nun aber Futter für die Instrumentalisten. Denn die wissen ja bekanntlich wer der Babu ist. Wie komm ich denn jetzt darauf? text
Farhot ist einer dieser Alleskönner die schon seit ca. 1962 Beats für die halbe Welt runtergerappelt hat, aber noch nie aus dem Schatten seiner Auftraggeber getreten ist. Unter anderem Haftbefehls Chabo-Babu Klopper gehen auf sein fettes Konto. Aber jetzt hat es sich ausgebabut, jetzt kommt Kabul Fire Vol. 1. Was für ein Debüt!
Farhot lässt eine Nebeldichte Fülle an Beatvarianten auf die Hörerschaft niederprasseln. Das gipfelt in der unglaublichen Dub-Rakete „Pain Killer“. Fetzt, atmet, hat Luft. Vermutlich.
Kabul Fire Vol. 1 erschien als Einzel-LP am 28. November auf Jakarta.
Tracklist:
A1 Kabul (Intro)
A2 Dem Man feat Kano & Giggs
A3 Fuck The Money
A4 Tanoohs
A5 Pain Killer feat Ms Dynamite
A6 Chatarnook
B1 Represent Heart
B2 Schlopeinlich
B3 System Down
B4 A Lot Of Doe
B5 Hey Ya
B6 Outro feat Talib Kweli
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Damu The Fudgemunk – Spare Overtime Re-Inspired
Mit diesem Mann kann man nichts falsch machen. Selbst wenn man ihn nur zum Zwecke nutzt den Wert seiner Sammlung in die Höhe zu treiben. Die Originalveröffentlichungen der „How Should it Sound Reihe gehen auch schon mal für 90 Euro über die Theke und vielleicht ja wird auch dieser Vinyl Release eines bisher nur als MP3 und CD erschienenen Album solch einen Run auslösen. Earl Davis jedenfalls bleibt seinen 90s beeinflussten Rappelbeats treu und sorgt beim Hörer immer wieder für ein nostalgisches Herzhüpfen. Der Kerl geht immer!
Spare Overtime Re-Inspired erschien als Einzel-LP (limitiert mit Bonus 7“) am 10. Dezember auf Redefinition Records.
Tracklist:
A1 Our Presentation
A2 Pulsating (Pulse Remix 2012 Update)
A3 Live On Because (L.B. 2012 Update)
A4 Ego Trouble‘ (Troopin‘ 2012 Update)
A5 Jnota’s Joint (Last Ole 2012 Update)
A6 Then In 04 (2004 Beat Original 2012 Update)
B7 Leo The Gemini 1 (Leo Part 1 2012 Update)
B8 To DJ RBI (To RBI 2012 Update)
B9 Picturesque Storm (Colorful Remix 2012 Update)
B10 Leo The Ruler (Leo Part 2 2012 Update)
B11 New Generation (Now Generation 2012 Update)
B12 9 Summers Ago (Summer 2004: 2012 Update)
B13 Next In Line (Y Society Remix Instro 2012 Update)
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Madlib – Rock Konducta Volume 1
Ein Jahr ging ins Land bis ich mich einer neue Madlib Platte widme. Und das beste ist: Ich habs noch nicht einmal gemerkt. Dabei begibt er sich diesmal auf die Spuren des 70s Rock und entfernt sich einen weiteren großen Schritt von der Hip Hop begeisterten Hörerschaft. Ich würde soweit gehen zu sagen das Otis Jackson sich bereits völlig in den eigenen Wahnsinn begeben hat. Auf diese Reise begleite ich ihn gern. Wo das auch immer enden soll, ich bin dabei.
Rock Konducta Volume 1 erschien als Einzel-LP mit 26 unbetitelten Tracks am 13. Dezember auf Madlib Invazion.
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Lord Echo – Curiosities
Wer Lord Echos Melodies Album im Plattenschrank stehen hat, darf ich anerkennend auf die Sculter klopfen. Bei Discogs mittlerweile mit 55 Ocken behaftet, dürfen bedächtige Konsumenten wie ich weiterhin auf den Repress-Hoffnungsschimmer warten.
Nun kam mit Curiosities der langersehnte Nachfolger in die Läden. Aber so ähnlich die die Cover der Alben sind, so unterschiedlich sind die Track Produkte. Wo sich das Debüt noch in der Dub & Exotik Ecke aufhielt, begibt sich der Zweitling zu Nu Disco und House. Das überrascht und überzeugt zugleich. Die insgesamt 10 Tracks sind erfrischend temporeiche und eher club orientierte Dance Stepper. Ein bisschen Old School, ein bisschen was von skandinavischem Disco-Verständnis. Die Rechnung geht auf. Ob’s auch so’n Kassenschlager wird? We will see.
Curiosities erschien als Einzel-LP am 12. Dezember auf Bastard Jazz Recordings.
Tracklist:
A1 Endless Dawn
A2 Bohemian Idol
A3 Digital Haircut
A4 Street Knowledge
A5 Molten Lava
B1 Put It In My Head
B2 The Creator Has A Master Plan
B3 Ghost Hands
B4 What Is The Feeling
B5 Arabesque
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The Bahama Soul Club – The Cuba Tapes
Mitten im Winter tut so ein wenig döselige Fahrstuhlmusik doch auch ein wenig gut. Der Bahama Soul Club ist ein Verbund von Musik Enthusiasten die sich den lateinamerikanischen Klängen verschrieben haben und diese durch einen Art Fusion-Fleischworlf drehen. Das ist natürlich immer der Gefahr der Beliebigkeit ausgesetzt, dieser entgeht die 8-köpfige Truppe auf ihrem zweiten Langspieler weitgehend. Klar ist das Musik für die Starbucks Fraktion, die überteuerten Filterkaffee aus übergroßen Tassen schlürft, sich über freies W-Lan freut und sich via Skype mit total wichtigen Menschen auseinandersetzten. Das einfach ausblenden – Bahama Soul Club einblenden. Der Sommer kann kommen!
The Cuba Tapes erschien als Einzel-Lp am 12. Dezember auf Buyu Records.
Tracklist:
A1 Ay Jona
A2 Moaners feat Bessie Smith
A3 Cooka Racca feat Telmary
A4 Cuervo Gold
A5 I Warned You Baby feat Spanky Wilson
A6 La Serenata
B1 Tiki Suite feat Arema Arega (Part 2 (Mirando Al Mar)
B2 That’s What We Need
B3 Broken Piano
B4 Grinning In Your Face feat Ruthie Foster
B5 Tiki Suite feat Anna Luca (Part 3 (In The Night)
B6 Malago feat Danay Suarez
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VA – Boysnoize Presents: Dance Mania
…und zum Schluss ein wenig Schmutz. Bald kommt ja die Dance Mania Compilation auf Strut und ich denke auch im Boys Noize Fanlager wird man bereits nervös. Aus diesem Umfeld stammt diese liebevolle und respektable Tribut-Compi. Hier versammeln sich Leute wie Tom Trago oder Boys Noize himself um der verferkelten Zeit des großen Ghetto House Label Tribut zu zollen. Klingt nicht immer so treffsicher, geschweige denn nach einem Blueprint, ist aber eine vergnügliche Klangreise auf den Booty der die Welt gebounced hat. Balls in your Mouth, wie es ja so schön heißt.
Tracklist:
A1 Feadz – Go On Girl
A2 Strip Steve – Bust Your Shit
A3 Bart B More – Bounce
B1 Scntst – Change Dat Tape
B2 Rynecologist – Ban (Bust A Nut)
B3 Bok Bok & Tom Trago – Silent G Safari
C1 Boyz Noize & Housemeister – 1988
C2 DJ Scholar – Simple Mane
C3 Harvard Bass & Pilo – Twerk Talk
D1 Audionite – Trax-O-matic
D2 Bs1 – Whistle Jack
D3 Pipes – Double Staxxx
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In diesem Sinne…es muss weitergehen. Auf Wiedersehe(eeeee)n!
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