Lana Del Rey – Born To Die

Posted on 29 Januar 2012

Oookay, bringen wir’s hinter uns!
Entschuldigung liebe Lizzy Grant. Ich habe Sie vor ein paar Monaten als dumme Botox-Schnepfe bezeichnet. Das war unüberlegt und tut mir sehr Leid! Dabei feierte ich doch zuvor Ihre erste Single Video Games derartig ab, das Sie sich sicher über den törichten Ton meiner Person sehr wundern mussten. Aber Schwamm drüber, das Album ist da und jetzt können Sie ja beweisen was Sie wirklich können Frau Grant. Denn entscheidend ist „aufm Platz“ wie man hier zu Lande so schön sacht.
Natürlich bewerte ich Ihr Album unter erschwerten Bedingungen. Das bedeutet die uns bereits bekannten Hits Video Games, Born To Die und Blue Jeans werden aus der Spielliste entfernt und was nun bleibt ist der nackte Rest. Die Wahrheit. Die Entscheidung ob Lana Del Rey es wert ist überhaupt weiter beachtet zu werden.

Somit wird man auf Born To Die als erstes konfrontiert mit Off To The Races und Diet Mountain Dew, zwei weitaus temporeichere Tracks die dem von Video Games verwöhnten Hörer erst einmal einen gehörigen Dämpfer verleihen. Es wirkt ein bisschen so wie Spätwerke der gefallenen Britney Spears. Lana Del Rey kommt hier einfach zu bitchy, zu overacted rüber. Die gesamte Songstruktur stimmt einfach Hinten und Vorne nicht und man ist schon dabei böseres zu ahnen. Wenn man dann noch den Folgetrack National Anthem überstanden hat darf man teilhaben an der bemerkenswertesten Wandlung eines Pop-Album der letzten Jahre. Lana Del Rey erhoholt sich. Und wie.
Bei Tracks wie Dark Paradise und Radio wird wieder klar das Del Rey’s Stärken in der klassischen Pop-Ballade liegen. Wer keine Probleme mit künstlichen Streichern hat wird hier wieder voll dabei sein und spätestens beim Überhit Carmen die Faust in die Luft strecken. Der hintere Teil ist mit Sumertime Sadness und This Is What Makes Us Girls auch ebenfalls gelungen und dort verzeiht man Del Rey sogar die „Bitchyness“.
Musikalisch ist Born To Die nicht unbedingt das Gelbe vom Ei. Die Beats und Melodien klingen stark nach spätem 80er/frühem 90er Einheits-Pop ohne große Überraschungen. Hier hätte ich mir weitaus mehr Innovation gewünscht. Ohne natürlich in die Stampf-Gefilde einer Lady Gaga abdriften zu müssen. Aber in erster Linie geht es ja um Lana Del Rey’s Stimme, und deren Variantenreichtum weiß größtenteils zu überzeugen. Gerade die Passagen wo sie ihre Divenhaftigkeit voll ausleben kann.
Wer sich mit Massen-Pop, routinierten Texten und einer gewissen Künstlichkeit arrangieren kann wird hier das wahrscheinlich beste Mainstream Album seit Ray Of Light von Madonna zu hören kriegen.

Born To Die erschien am 25. Januar als Einzel-LP und 2×12″ (inklusive Download-Code) auf den Universal Ablegern Polydor und Vertigo. Wobei die Doppel LP mit Without You, Lolita und Lucky Ones 3 Tracks mehr enthält und somit empfehlenswerter ist.

Tracklist: (2×12″ Pressung)
A1 Born To Die (4:46)
A2 Off To The Races (5:01)
A3 Blue Jeans (3:29)
A4 Video Games (4:42)
B1 Diet Mountain Dew (3:43)
B2 National Anthem (3:49)
B3 Dark Paradise (4:04)
B4 Radio (3:35)
C1 Carmen (4:09)
C2 Million Dollar Man (3:50)
C3 Summertime Sadness (4:25)
C4 This Is What Makes Us Girls (4:00)
D1 Without You (3:51)
D2 Lolita (3:41)
D3 Lucky Ones (3:45)

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Buy it on vinyl!


3 responses to Lana Del Rey – Born To Die

  • Knusper sagt:

    Für mich die derbste Entäuschung dieses Album – voll der Pop Schrott.
    Wird ein One-Hit Wonder bleiben, die liebe Lana. Kein Track reicht auch nur annähernd an Video Games ran – das schlimme dabei ist, das die Balladen allesamt so klingen als würden sie es krampfhaft versuchen.

    Nur mit Mühe hab ich diese LP überstanden, den Download Code werd ich wohl nicht benutzen und die Platte wird an meine Mom verschenkt, die damit ihren neuen Plattenspieler einweihen kann.

  • If my problem was a Death Star, this article is a photon toerpdo.

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