Baths – Obsidian
Posted on 03 Juni 2013
Jaja, die Rückkehrer. Ein weiterer Kollege der mir 2010 versüßt hat, war der US-Amerikaner Will Wiesenfeld mit seinem Post-IDM/Glitch Projekt Baths. Sein Debüt Cerulean gehörte auch gleichzeitig zu meinen liebsten Platten zu dieser Zeit.
Das 3 Jahre ein guter Zeitraum sind sich gut auf den Nachfolger vorzubereiten zeigt die neue Scheibe Obsidian. Bisher nur digital veröffentlicht, geraten schon die ersten Journalisten und Blogger in nervöse Verzückung. Normalerweise ist das für mich kein Anreiz, aber bei solch einer guten Platte mache ich gerne eine Ausnahme.
Baths hat sich auf Obsidian entscheidend weiterentwickelt und was ich zuvor vermutet habe ist zum Glück nicht eingetreten: Das Wiesenfeld den verkopfteren Weg wählen würde. Nein, verkopft sind auf der LP höchstens die etwas dunklen Textzeilen. Die Musik hingegen ist sogar noch ein Stück weit fröhlicher und frischer geworden als auf Cerulean. Ein sehr gutes Beispiel sei der vermutliche Hit der Platte No Eyes, dessen Grundtenor eigentlich jedem Formatradiohörer sofort gefallen würde. Wiesenfeld singt hier von sehnsüchtigen Schweinereien unterlegt mit einer Downtempo 4/4 Kick und wuchtigen Sneares. Spätestens hier wird klar das der neue Baths Sound nicht nur die Ambition hat tanzbarerer zu sein als zuvor, sondern auch das vermeintliche Ziel hat seine Hörerschicht um ein paar Hunderttausend zu erweitern. Wenn das auf solch kluge und ausgefeilte Art passiert, nur zu! Die Beats sind immer glitschig, komplex und sperrig. Dennoch wird hier ein raffiniertes Gesamtpaket für Hörer abseits von Indie geschnürt. Wenn dann noch nicht einmal Qualität eingebüßt wird, ist das von meiner Seite ein klares Ja. Ja, super!
Obsidian erscheint als Einzel-LP mit 10 Tracks voraussichtlich am 21. Juni auf Anticon. Der Digital Release tümmelt sich im Netz seit Ende Mai. Spotify ist wie immer euer bester Freund.
Tracklist:
1 Worsening
2 Miasma Sky
3 Ironworks
4 Ossuary
5 Incompatible
6 No Eyes
7 Phaedra
8 No Past Lives
9 Earth Death
10 Inter
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